Der Anstieg der Emissionen aus der Kälte- und Klimatechnik steht in starkem Gegensatz zu dem, was zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Rahmen der UNFCCC und des Pariser Abkommens erreicht werden muss. Um das 1,5°C-Ziel zu erreichen, müssten die globalen THG-Emissionen bis 2030 um 50 % gesenkt werden. Der sechste Sachstandsbericht des Weltklimarats IPPC, Arbeitsgruppe 3, fordert einen Höchststand der weltweiten Emissionen bis 2025. Die Erreichung dieses Ziels erfordert deutlich erhöhte Ambitionen, als die Länder in ihren NDCs und aktualisierten NDCs heute zum Ausdruck bringen, und eine viel stärkere Umsetzung einer klimapolitischen Architektur mit verbindlichen sektoralen Klimazielen und der Abdeckung aller relevanten Treibhausgase in den NDCs der Länder sowie die Entwicklung langfristiger Strategien für niedrige Emissionen (LTS) in Richtung Klimaneutralität.
Bislang erfassen viele Länder FKW nicht oder nicht umfassend und konsequent als Teil der Treibhausgasinventare, und verfügen über keine sektoralen Ziele in ihren NDCs, die den Kälte- und Klimasektor (RAC) betreffen. Die Festlegung glaubwürdiger sektoraler Strategien für den RAC-Sektor, die mit den Zielen des Pariser Abkommens im Einklang stehen, mit NDCs und LTSs, die dem Pariser Abkommen entsprechen, wird einen wichtigen Beitrag leisten. Minderungsmaßnahmen im RAC-Sektor haben relativ niedrige Grenzkosten für die Emissionsminderung und sind leichter umzusetzen als Minderungsmaßnahmen in anderen Sektoren mit höheren Umsetzungsbarrieren wie der Landwirtschaft oder schwer umsetzbaren Industriesektoren wie Stahl und Zement. Außerdem lassen sich durch einen integrierten Ansatz erhebliche Synergien und Kosteneinsparungen erzielen, da die erforderliche Umstellung von HFCKW und FKW mit hohem Treibhauspotenzial auf natürliche Kältemittel und energieeffiziente Systeme zur gleichen Zeit erfolgen kann.
National Cooling Action Plans, die von einer zunehmenden Zahl von Ländern verabschiedet werden, sind gute Instrumente. Sie sollten integraler Bestandteil der verbindlichen NDCs und LTSs werden. Außerdem müssen sektorale Strategien für den RAC-Sektor als Teil der NDCs und LTSs in ein robustes MRV-System eingebettet werden. Wichtige Elemente eines solchen Systems sind sektorale Ziele für direkte und indirekte Emissionen im RAC-Sektor, die Umstellung von Kältemitteln mit hohem Treibhauspotenzial auf natürliche Kältemittel, ambitionierte Energieeffizienzziele, ein jährlicher Überprüfungsprozess zur Verfolgung und Anpassung der Ziele. Obwohl dem RAC-Sektor in den NDCs immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, mangelt es den Strategien oft an Ambition und Ansätzen, um den RAC-Sektor auf nachhaltige Weise anzugehen und dabei sowohl klimafreundliche Kältemittel als auch energieeffiziente Lösungen anzustreben.
Wichtige Elemente der Herausforderungen wie (I) der Übergang zu klima- und umweltfreundlichen RAC-Lösungen im Rahmen des Montrealer Protokolls und des Kigali-Abkommens und (II) die Suche nach Synergien zwischen dem Montrealer Protokoll und dem Pariser Abkommen durch integrierte, sektorale NDC-Strategien wurden von der GIZ, unterstützt von HEAT und New Climate, in der ersten Phase des C4-Projekts erfolgreich in den Partnerländern angegangen.