Ausgerichtet von Brasilien in der Amazonas- Stadt Belém markierte die COP30 den 10. Jahrestag des Pariser Abkommens. Als „Umsetzungs‑COP“ ausgerufen, brachte sie ein „Belém‑Paket“ hervor, das die Umsetzung des Abkommens voranbringt – auch wenn die gesamthafte Minderungsbilanz hinter der von vielen erhofften Ambition zurückblieb. HEAT nahm an der COP30 in ihrer Rolle als NDE Büro (National Designated Entity, NDE) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) für die Technologieverhandlungen teil.
In Belém, dem nördlichen Tor zum Amazonas‑Regenwald, rückte die Konferenz die Region als einen der globalen Klimakipppunkte in den Fokus. Ebenso wichtig war die Stärkung der Stimmen indigener Völker, lokaler Gemeinschaften, von Frauen und Jugendlichen. Der Geist Brasiliens prägte die Veranstaltung: Das Land erwies sich als Brückenbauer zwischen Industrie‑ und Entwicklungsländern und setzte auf Inklusion, Rechte und die sozialen Dimensionen von Klimaschutz. Geleitet vom Ethos des „Mutirão“ – kollektive Mobilisierung und Handeln – standen Menschen und Teilhabe im Mittelpunkt.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse der Umsetzungs‑COP? Politisch waren die Erwartungen – wie immer – hoch. Insbesondere die EU hatte sich stärkere und konkretere Minderungs‑Fahrpläne erhofft. Ein Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen – in der ersten Woche von Präsident Lula erneut eingebracht – sowie ein Fahrplan zur Beendigung der Entwaldung fanden keinen Konsens. Die Verhandlungen spielten sich in einem schwierigen politischen Umfeld ab, in dem die USA als zentraler Akteur abwesend waren und einige Vertragsparteien sogar gegen die bloße Bezugnahme auf frühere Beschlüsse zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen opponierten. Gleichwohl stellt das Belém‑Paket einen Schritt nach vorn dar. Die Mutirão‑Entscheidung bekräftigte die Notwendigkeit, 1,5 °C „in Reichweite“ zu halten, und verwies auf die beste verfügbare Wissenschaft. Bei Finanzierung und Anpassung nahmen die Vertragsparteien die Baku–Belém‑Roadmap zur Skalierung der Klimafinanzierungsströme auf mindestens 1,3 Billionen USD pro Jahr bis 2035 zur Kenntnis und einigten sich darauf, im Rahmen des neuen kollektiven quantifizierten Zielrahmens eine Verdreifachung der Anpassungsfinanzierung bis 2035 anzustreben. Das Paket trieb zudem die Abwicklung des CDM (Clean Development Mechanism) sowie weitere Arbeiten zu Artikel 6 voran. Gleichzeitig wurde ein neuer Mechanismus für einen gerechten Übergang (Just Transition Mechanism) eingerichtet, und das Roadmap‑Konzept wurde in freiwilligen Partnerschaften aufgegriffen, denen mehrere Vertragsparteien beitraten.
HEAT nahm an der COP30 in ihrer Rolle als umsetzendes Büro der Nationalen Anlaufstelle (NDE) unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) für die Technologieverhandlungen teil. Der Technologie‑Track war dicht gefüllt, und Belém brachte bemerkenswerte Fortschritte. Die Vertragsparteien verabschiedeten das neue Technology Implementation Programme (TIP) und vereinbarten eine 15‑jährige Verlängerung des Climate Technology Centre and Network (CTCN) bis 2041. Das TIP stärkt die Umsetzungsrolle des CTCN – mit einer Verlagerung von überwiegend beratenden Leistungen hin zu konkreter Umsetzung vor Ort und einer verbesserten Vernetzung mit großen Klimafinanzierungsinstitutionen wie GEF, GCF, Anpassungsfonds, multilateralen Entwicklungsbanken und privatem Kapital. Diese Skalierung wird die Umsetzung des Pariser Abkommens beschleunigen, wie zahlreiche Side‑Events zu Klimatechnologien hervorhoben. HEAT Geschäftsführer Dietram Oppelt brachte sich in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des UNFCCC Technology Executive Committee (TEC) ein und sprach bei mehreren technologieorientierten Veranstaltungen, um die Dimensionen Umsetzung, Finanzierung und gerechter Übergang zu unterstreichen.
Fotos: Flickr, Foto Raimundo Pacco/COP30